Im Zusammenhang mit der zunehmenden Vernetzung der Haushalte stellt sich die Frage, wie die Strahlenbelastung beim Wohnen reduziert werden kann. Elektrosensible Menschen sind dadurch beeinträchtigt, und auch wer nicht elektrosensibel ist, möchte seinem Körper nicht mehr Strahlung als nötig zumuten.
Wie verringern wir Elektrosmog in einer Wohnung? Wir nehmen uns zuerst die Hausinstallationen vor, um elektrische Wechselfelder zu reduzieren. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Installationen im Schlafbereich und in Ruhezonen - dort, wo wir uns in der Wohnung am längsten aufhalten.
Bei allen unter Spannung stehenden Hausinstallationen ist in Leitungsnähe ein elektrisches Wechselfeld vorhanden.
Bei unserer Hausfrequenz von 50 Hz wiederholt sich die abgebildete Periode 50 Mal in der Sekunde, was eine Feldänderung von 100 Mal in der Sekunde bedeutet. Die EWF können abgeschirmt oder mit geeigneten Geräten abgeschaltet werden. Oft werden Personen durch EWF in ihrem Wohlbefinden negativ beeinflusst.
Für Verlängerungskabel keine 2-poligen Kabel verwenden, diese haben eine grössere EWF Abstrahlung als 3-polige Kabel. Ein „Kabelsalat“ unter einem Schlafplatz möglichst vermeiden. Im Fachhandel sind heute abgeschirmte Verlängerungskabel erhältlich
Am Schlafplatz keine Netz- oder Ladegeräte verwenden. Nachttischleuchten sind nur mit 2-poligen Steckern bestückt und müssen für ein niederes EWF „richtig“ eingesteckt werden. Der spannungsführende Leiter darf nur bis zum Schnurschalter führen.
Damit wird ein kleineres EWF erreicht. Ob der Stecker „richtig“ eingesteckt wurde, kann leicht selber mit einem berührungslosen Spannungsprüfer kontrolliert werden. Der Spannungsprüfer darf nur bis zum Schnurschalter ein Feld anzeigen.
An den Regenerationszonen das EWF möglichst klein halten. Dies kann mit abgeschirmten Installationskabeln oder mit Netzfreischalter NFS erreicht werden.
Vor einem NFS-Einbau unbedingt von einem Sachverständigen eine Messung durchführen lassen. Nur so ist sicher, dass das EWF auch wirklich reduziert wird. Oft bleiben die EWF unverändert oder steigen sogar noch an.
Nach einem NFS Einbau immer eine Funktionskontrolle durchführen. Unterbricht der NFS die Spannung nicht, können noch Dauerverbraucher an der freizuschaltenden Lichtgruppe angeschlossen / eingesteckt sein. Beispiel: Sonnerieanlage, Netzgeräte, elektrische Zahnbürste, Radiowecker usw..
Sobald ein Gerät eingeschaltet wird, fliesst Strom und es entsteht im näheren Geräte- oder Leitungsbereich ein EMWF. Bei Geräten reduzieren sich die EMWF mit zunehmender Distanz sehr schnell. Zu den EMWF - Quellen zählen Radiowecker, Musikanlagen, Netzgeräte, TV Geräte. Solche Geräte sind von einem Schlafplatz mindestens 1 – 1,5 m zu distanzieren. EMWF reduzieren sich mit zunehmender Distanz zur Quelle. Damit wird ein möglichst kleines EMWF erreicht. Nachttischleuchten ohne Trafo verwenden!
Schlafplätze sollen nicht im Bereich von Zählerverteilungen, Steigzonen oder Wohnungsverteilungen platziert werden. Diese EMWF Quellen sind meistens sichtbar. Bei grösseren Versorgungsleitungen oder Freileitungen entsteht je nach Stromfluss ein EMWF welches praktisch sämtliches Material durchdringt. Solche EMWF können im Wohnbereich nicht reduziert werden.
Grossflächige EMWF entstehen durch Streuströme im Erdreich durch energielieferndes Werk oder durch öffentliche Verkehrsmittel und können nur mit einer Messung festgestellt werden. Siehe nachfolgende Grafik.
Grossflächige EMWF können kaum reduziert werden.
Eine HFS entsteht bei Mobilfunkantennen, Mobilgeräten, drahtlosen Haustelefonen, WLAN usw..
Als Beispiel ist eine Mobilfunkantenne dargestellt. Im weissen Gebilde ist in Antennennähe eine erhöhte Strahlung wirksam und nimmt mit zunehmender Distanz ab oder wird durch eine Gebäudehülle reduziert.
Die HFS einer Mobilfunkantenne in einem Wohngebiet ist abhängig von der Senderichtung, dem Neigungswinkel und der Distanz zur Wohnung. Mobilfunkantennen welche von einer Wohnung aus nicht sichtbar sind, dürfen vernachlässigt werden. Meistens trägt ein eigenes WLAN zu einer höheren Strahlung bei. Beim Telefonieren mit einem Mobiltelefon tragen das Gerät und eine gute Verbindung zur Mobilfunkantenne zu einer niederen oder höheren Strahlung am Kopf bei.
Mit der Festnetz-Telefonie (IP) sind die Telefone über eine Internet-Box angeschlossen. Die Internet-Box muss immer mit Spannung versorgt sein. In der Internet-Box ist eine Telefonbasisstation integriert, welche den Einsatz von bis zu 5 drahtlosen Haustelefonen erlaubt.
Beim Einsatz von drahtlosen Haustelefonen ist darauf zu achten, dass diese über ein ECOMODE PLUS verfügen, welches über das Menü zuerst aktiviert werden muss. (Im Lieferzustand – deaktiviert). Wird der ECOMODE PLUS nicht aktiviert, sendet die Antenne ununterbrochen über 24 Std. Mit der Aktivierung wird die Antenne vom drahtlosen Haustelefon erst bei einem ein- oder abgehenden Anruf aktiviert.
Die Internet-Box besitzt eine WLAN Sendetaste.
Leuchtet die Sendetaste ist das WLAN aktiviert, leuchtet sie nicht, ist das WLAN deaktiviert. Als Vorsorge wird empfohlen, das WLAN während der Ruhezeit auszuschalten. Die Internet-Box soll an einem Standort montiert werden, an dem sich Personen möglichst selten aufhalten. Empfohlene Distanz mind. 2 – 3 Meter, Wände und Böden tragen zu einer Strahlenreduktion bei.
Vermeiden Sie Mobilfunkgeräte am Schlafplatz oder wenn, nur im Flugmodus. Zur Überwachung eines Kleinkindes sollte das Baby Phon mit einem ECOMOD ausgerüstet sein und das Sendegerät eine möglichst grosse Distanz zum Kinderbett aufweisen.
An Ruhezonen sollte das NMGF nicht durch Metalle verzerrt werden. Eine Kontrolle kann mit einem Kompass erfolgen, welcher gleichmässig über die Liegefläche gezogen wird.
Dabei darf die Kompassnadel nicht von ihrer aktuellen Richtung abweichen.
Bei Um- und Neubauten empfiehlt es sich frühzeitig einen sachverständigen und speziell ausgebildeten Berater beizuziehen. Zuleitungen von Starkstrom, Telefon, GGA, Wasser usw., zentral in eine Liegenschaft einführen. Schlafplätze nicht im Bereich von Hauseinführungen, Zähler-/ Verteilungen, Verbrauchern, Steigleitungen usw. vorsehen. Installationen zu Schalter und Steckdosen möglichst als Bodenleitungen verlegen, genügend Steckdosen in den Räumen vorsehen. Vermeidung von freiliegenden Verlängerungskabeln. Schlafzimmer möglichst einzeln Erschliessen um später ohne grossen Kostenaufwand Netzfreischalter einbauen zu können.
Autor: Angelus Wismer, Berater Baubioswiss
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