Schimmelpilz treten immer häufiger auch in Neubauten auf. Welche Behebungsmassnahmen aus baubiologischer Sicht Sinn machen, erklärt dieser Artikel.
Immer häufiger treten auch in Neubauten schwerwiegende Schimmelpilzbildungen auf. Schimmelpilze lassen sich, wie folgt, unterteilen:
Die Ursache für Schimmelpilzwachstum ist primär übermässige Feuchtigkeit auf Oberflächen (ab 70 bis ca. 90% rel. Feuchtigkeit auf der Oberfläche), sowie ein geeignetes Nährstoffangebot. Für Feuchtigkeiten in Gebäuden sind vielfältige Gründe möglich, die kaum ohne konkrete Analyse durch eine bauphysikalisch ausgebildete Fachperson vor Ort benannt werden können:
Alle organischen Verbindungen (z.B. Tapetenkleister, Dispersionsfarben, Kunststoffe, Polystyroldämmplatten, etc.) sind hervorragende Schimmelpilznährböden. Beim Wachstum können bei verschiedenen Schimmelpilzarten toxische Stoffwechselprodukte (z.B. Aflatoxine) abgesondert werden. Die abgesonderten Sporen gelangen in die Raumluft und in den Hausstaub, von wo sie über die Atmung in den menschlichen Körper gelangen können. Schimmelpilzsporen führen zu einer Schwächung des Immunsystems, zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und bisweilen in Extremfällen zu Vergiftungserscheinungen.
Aus baubiologischer Sicht sollte bei festgestelltem Schimmelpilzbefall umsichtig vorgegangen werden: Erkennung der Ursachen (Feuchtigkeitsherkunft, Nährstoffangebot), ggfs. mit ergänzender Laborbeprobung und Schimmelpilzbestimmung
Bei stärkerem Befall sollten Behebungsmassnahmen durch geschultes Fachpersonal durchgeführt werden, um eine Ausbreitung der Sporen während der Sanierung zu verhindern. Pilzartige Gebäudeschädlinge (z.B. Hausschwamm, Kellerschwamm, Porling, etc.) erfordern eine jeweils einzeln abgestimmte Sanierung und Beseitigung. Häufig wird Schimmelpilzbefall, z.B. in Mietwohnungen, auf zu seltenes Lüften zurückgeführt. In der Praxis sind aber meist konstruktive oder physikalische Mängel mit Feuchtigkeitsfolgen Hauptverursacher für Schimmelpilzbefall.
Bleib auf dem Laufenden!