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Mit den eigenen Händen bauen

BAUBIOSWISS goes MODULØR

In Zusammenarbeit mit unserem Premium Partner, dem Architekturmagazin Modulør, veröffentlichen wir in jeder Ausgabe eine Kolumne zum Thema Mensch & Material.

Mit den eigenen Händen bauen

May-Britt Meisser ist eine tatkräftige Frau. Für sie war es immer schon wichtig, ihre Ideen und Projekte entschlossen zu verwirklichen. Bereits als junge Abiturientin zog sie von Deutschland in die Schweiz, um für 10 Sommer auf die Alp zu gehen. Nach dieser Zeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Fachfrau für Naturfarben und -verputze, um gleich ihren eigenen Betrieb zu gründen, den sie seit 27 Jahren erfolgreich führt.

Da ihr die Themen Natur und Handwerk besonders am Herzen liegen, arbeitet sie nach baubiologischen Grundsätzen. Als sie vor zwei Jahren beschloss, ihr eigenes Haus zu planen und zu errichten, wollte sie möglichst viel selbst umsetzen und fand auf der Suche nach geeigneten Techniken und Materialien schliesslich den Baustoff Hanfkalk.

Für seine Herstellung werden Hanfschäben, Kalkhydrat und hydraulische Mineralien zu einer Masse vermischt und anschliessend in feinen Schichten in eine Gleitschalung gefüllt, um sie mit einem einfachen Holzstampfer zu verdichten. Im Gegensatz zu anderen Bauweisen müssen keine aufwendigen Maschinen eingesetzt werden, denn viele Arbeitsschritte können von Hand ausgeführt werden.

Hanfkalk ist nicht nur ein optimales Material für Selbstbauer, es bietet auch hervorragende Eigenschaften bei derWärme-, Schall- und Feuchtigkeitsregulierung und schafft ein gesundes Raumklima. Seine Widerstandsfähigkeit gegen Feuer, Schädlinge und Verrottung macht es kosteneffizient und verringert den Wartungsaufwand, ausserdem dient die Wand zugleich als Putzträger.

Nach intensiven Planungs- und Bauphasen steht das Haus nun in einem Permakultur-Garten im Dörfchen Tartar, hoch über Thusis. Die Bauherrin konnte bei der Errichtung des Pionierprojektes wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln, die sie gern mit Interessierten teilt. Doch vor allem hat sie mit eigenen Händen behagliche Wohnräume geschaffen, in denen sie nach einem arbeitsreichen Tag den herrlichen Blick über das Domleschg geniessen kann.

Text: Tina Mott
Bild: Sabine Van Straaten

Hat das Thema Dein Interesse geweckt?
Hier! geht es zur ausführlichen Reportage über das Hanfkalk-Projekt.

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